Die Ursprünge der Sulzbacher Familienchronik reichen bis ins Jahr 1790 zurück, als Johann Sperber in Kummerthal geboren wurde. Nach seiner Heirat mit der Schlossbesitzerstochter Barbara Strobel aus Kirchenreinbach, die höchstwahrscheinlich bereits Bier auf ihrem Hof braute, wurde ihr Sohn Christoph geboren, der ebenfalls das Brauen erlernte. Christoph heiratete später Elisabetha Herbst und ihr Sohn Georg wurde 1863 geboren und eröffnete schließlich die Familienchronik der Sulzbachers.
In der Historie lässt sich belegen, dass die Entstehung des Bieres unzertrennlich mit der Entwicklung des Brotes verbunden ist. Ein ähnliches Kapitel schrieb auch unsere Familiengeschichte: Urgroßvater Georg ehelichte im Jahr 1884 Babette Kurz, die Tochter des Müllers und Bäckers Karl Kurz aus Rosenberg, der die Kurz-Mühle und Bäckerei betrieb. Durch diese Heirat zog die Familie nach Sulzbach. Schon seit 1868 besaß Karl Kurz zudem die Braugerechtsame (Braurecht) in der Hinteren Brauhausgesellschaft zu Sulzbach und hatte somit bereits enge Verbindungen zum Biergewerbe
Das Anwesen im Hafnersgraben 9, einst im Besitz von Karl Kurz, wurde zu Lebzeiten auf seine Tochter Babette übertragen. Nach Babettes Tod im Jahr 1911 fiel das Anwesen in den Besitz ihres Gatten, unserem Ur-Großvater Georg (* 1863; +1914). Das Gebäude ist bis heute in unserem Eigentum und gilt als unser Stammhaus. Es beherbergte eine Gassenbierschänke, eine Bäckerei, eine Gaststube mit angebautem Stadel sowie einen Pferdestall. Auch Landwirtschaft wurde auf dem Anwesen betrieben. Die Brauerei befand sich jedoch nicht im Hafnersgraben, sondern im Bachviertel - zunächst in der Hinteren Brauhausgesellschaft und ab 1920 in der Vorderen Brauhausgesellschaft.
Unser Brauereigasthof und das Hotel «Sperber Bräu« befinden sich heute in der Rosenberger Str. 14, der einst als Brauereigaststätte »Ringer« bekannt war. Der damalige Inhaber Johann Ringer verunglückte 1928 auf dem Heimweg von der Süßer Kirchweih tödlich mit seinem Motorrad in der Bayreuther Straße. Seine Witwe führte das Geschäft noch drei Jahre lang weiter, musste jedoch aus finanziellen Gründen aufgeben. Im Jahre 1936 wurde der Ringer-Betrieb samt dem heutigen Brauereiausschank versteigert, woraufhin es von Barbara und Christian Sperber erworben wurde. Zunächst verpachteten sie das Anwesen an die Familie Westinner, bevor sie es schließlich selbst übernahmen.
Im Jahr 1959 gab Vater Georg (+1984) seiner Frau Anna Rita Siegert (*1927, +2001) aus Hahnbach das Jawort. Aus dieser liebevollen Ehe entstanden drei wundervolle Kinder: die Töchter Maria-Luise, Ingrid und Christian. Letzterer führt bis dato mit Erfolg die Geschicke unserer Brauerei.
Im Jahr 1960 wurde das erworbene Anwesen in der Rosenberger Str. 14 von Georg und Anna Sperber einer gründlichen Renovierung unterzogen und fortan als Brauerei genutzt. Der Standort wechselte vom Hafnersgraben in die Rosenberger Straße und die Vordere Brauhausgesellschaft wurde verlassen, nachdem bereits die Brauerei Renner-Seitz 1959 und die Brauerei Orth 1961 ausgetreten waren, was schließlich zur Auflösung der Gesellschaft führte. Mit diesem Schritt legten Georg und Anna den Grundstein für das heutige Erfolgsgeschichte unseres Familienbetriebs. Während Anna sich fortan liebevoll um die Gastwirtschaft kümmerte, konnte Georg endlich in einem eigenen Sudhaus brauen.
Foto: Senior-Chef Christian Sperber sitzt als 6-jähriger voller Stolz im damals neuen Bierlaster (1970).